CI - Cochlear Implant

(Fi. Cochlear)

  • Was ist ein CI?
  • Wie funktioniert ein CI?
  • Indikationen
  • CI - Operation
  • CI - Diagnostik : Kinder und Erwachsene
  • Rehabilitation

Bei einem Normalhörenden gelangt der Schall vom äußeren Ohr über das Trommelfell ins Mittelohr, wo sich die Gehörknöchelchen befinden. Er wird über eines der Knöchelchen (Steigbügel) ins Innenohr (Hörschnecke) geleitet.

In der flüssigkeitsgefüllten Hörschnecke befinden sich kleine Sinneshaarzellen, die den elektrischen Impuls an den Hörnerven weiterleiten und somit dem Gehirn übermittelt werden.

Das Hören kann aufrgund einiger Faktoren gestört sein:

  • genetisch bedingt (angeboren)
  • Kinderkrankheiten (Mumps, Masern, Röteln, Hirnhautentzündung)
  • Unfall (Felsenbeinfraktur mit Innenohrbeteiligung)
  • Schädelhirntrauma
  • Entzündungen des Innenohres
  • Hörsturz mit bleibendem Innenohrhörschaden
  • Altersschwerhörigkeit (Resthörigkeit, aber das Sprachverständnis ist nicht mehr gegeben, trotz Hörgeräte)

Was ist ein CI?

Das CI ist eine elektrische Hörhilfe, die nach sichergestellter Diagnose einer hochgradigen an Taubheit grenzenden Schwerhörigkeit zur Hörrehabilitation in Frage kommen kann.

Wie funktioniert ein CI?

Das CI - System besteht aus einem Implantat, das hinter dem Ohr in den Knochen eingelassen wird, und aus dem aüßeren Teil, dem Sprachprozessor und der Sendespule.

Der Sprachprozessor verarbeitet die vom Mikrofon aufgenommenen Schallwellen in elektrische Signale, die mittels der Sendespule (Magnet --> per Induktion) an das Implantat weitergeleitet werden. Die in der Hörschnecke platzierten Stimulationselektroden des Implantates reizen die Endigungen des Hörnerven.

Indikationen

Voraussetzungen für eine Implantation sind definiert in medizinische und soziale Aspekte:

  • beidseits hochgradige an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit
  • funktionsfähiger Hörnerv mit angelegter Hörschnecke
  • kein ausreichender Nutzen von optimal angepassten Hörgeräten / Powerhörgeräten
  • postlingual ertaubte Personen (Personen, die Sprache erlernt haben)
  • lautsprachliches Umfeld
  • Bereitschaft zur langjährigen Nachsorge

CI - Diagnostik

Wird eine Hörstörung vermutet, so werden verschiedene Untersuchungen vorgenommen.

Durch das Neugeborenenscreening ist es uns möglich, Kinder gleich nach der Geburt zu untersuchen und sie so frühzeitig zu erfassen.

Bestätigt sich eine Hörstörung, so wird in Zusammenarbeit mit Pädaudiologen und Akustikern zunächst eine Hörgeräteanpassung vorgenommen. Sollte in den nächsten  4 - 6 Monaten kein Nutzen erkannt werden, würde eine rasche CI - Versorgung eingeleitet.

Bei Kindern werden dazu im Vorfeld eine Computertomographie - und eine Magnetresonanztomographie - Untersuchung und eine Hirnstammaudiometrie in Narkose durchgeführt.

Bei Erwachsenen, die nach dem Spracherwerb ertaubt sind, wird eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, um den Erfolg eines CI´s abschätzen zu können. Hierzu zählen gleichermaßen die bildgebenden Verfahren, neurootologische Verfahren und Hörnervenstimulationstests.

CI - Operation

Besteht der Wunsch einer CI - Operation wird der Patient genau über die Operation informiert. Es wird ein ausführliches Arztgespräch über den Verlauf der Operation geführt. Der Patient muss mit einem Krankenhausaufenthalt von 3 - 5 Tagen rechnen, wenn der Wundheilungsprozess normal verläuft und der Patient sich gut fühlt.

Rehabilitation

Die Rehabilitation erfolgt mit unserem Kooperationspartner, dem Cochlear Implant Centrum

Berlin - Neukölln.  (www.cic-berlin-brandenburg.de)

Die Ersteinstellung wird ca. 3 - 4 Wochen nach der Implantation vorgenommen.

In regelmäßigen Abständen und nach individueller Vereinbarung wird der Sprachprozessor überprüft und bearbeitet.